Stonewall und der Beginn der Veränderung
Stonewall und der Beginn der Veränderung
Flower Power der Aufstand beginnt.
Mit dem Stonewall-Aufstand vom 27. bis zum 29. Juni 1969 begann in den USA ein neues
Zeitalter. Die Homosexuellen wurden wieder selbstbewusster und wollten selbst-
bestimmend werden. Razzien der Polizei in Schwulenbars und Nachtclubs waren regelmäßige
Ereignisse in der Homosexuellenszene überall in den Vereinigten Staaten bis in die 1960er Jahre,
als plötzlich derartige Razzien in einschlägigen Etablissements in den größeren Städten
deutlich seltener wurden.
Vor 1965 war es üblich, dass die New Yorker Polizei die Identitäten aller Anwesenden bei
derartigen Razzien erfasste und manchmal in der Presse veröffentlichte, mit verheerenden
sozialen Folgen für die so zwangsweise Geouteten. Gelegentlich wurden auch so viele Kunden,
wie in die Polizeifahrzeuge passten, vorläufig festgenommen. Damals rechtfertigte die Polizei
die Verhaftungen mit Anklagen wegen Indecency (etwa „Anstößigkeit“ oder „Erregung öffentlichen
Ärgernisses“).
Dazu zählte man Küssen, Händchenhalten, das Tragen von Kleidung des anderen
Geschlechts oder auch nur die bloße Anwesenheit in der Kneipe während der Razzia.
Die Polizei benutze „Lockvogelmethoden“, um Personen auf der Straße wegen des Vorwurfes der
„Anstößigkeit“ festzunehmen.
Dies änderte sich nach 1966 unter dem neuen Polizeichef Howard Leary. 1969 waren
Schwulenbars legal, trotzdem wurde im Stonewall Inn in der Nacht zum 29. Juni 1969
eine Razzia durchgeführt.
Acht Beamte des Ersten Bezirks, von denen nur einer Uniform trug, kamen in das Lokal.
Die meisten Kunden konnten ihrer Verhaftung entgehen, da üblicherweise nur solche Personen
festgenommen wurden, die keine Ausweispapiere bei sich hatten, Personen, die Kleidung des
anderen Geschlechts trugen und einige oder alle Angestellten der Bar.
Die Details, wie genau der Aufstand entflammte, sind uneinheitlich. Eine Quelle behauptet, eine
Transgender-Frau namens Sylvia Rivera habe eine Flasche nach einem Polizisten geworfen,
nachdem sie von dessen Schlagstock getroffen worden sei.
Eine andere Quelle behauptet, dass eine lesbische Frau sich dagegen gewehrt habe, in ein
Polizeiauto gesteckt zu werden, und damit die umstehende Menge angespornt habe, sich ihr
anzuschließen
In Deutschland und der Schweiz war Stonewall noch wenigen bekannt.
Schwule und Lesben in der DDR und der Umgang des SED-Staates mit Homosexualität
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Quelle: NDR https://www.ndr.de/geschichte/Wie-Schwule-in-Hamburg-verfolgt-wurden,homosexuellenverfolgung101.html
https://www.ndr.de/geschichte/Schwule-und-Lesben-in-der-DDR-Unsichtbar-im-Osten,homosexualitaet212.html
Hinsichtlich der Rechte für Homosexuelle war die DDR fortschrittlicher als die Bundesrepublik. Doch in der Öffentlichkeit wurden sie kriminalisiert. Die Staatssicherheit überwachte die schwul-lesbische Szene noch in den 1980er Jahren.
Nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ging es der SED vorrangig darum, ihre Macht zu sichern. Auch der Paragraf 175 wurde abermals gegen missliebige Männer angewandt, wie beispielsweise gegen den DDR-Justizminister Max Fechner. Dieser wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, später jedoch vollständig rehabilitiert. Fechner hatte sich öffentlich für einen rechtsstaatlichen Umgang mit den Streikenden ausgesprochen. Im Partei- und Pressegebaren zum „Fall“ Fechner wurden Stereotype aus der NS-Zeit – teilweise bis auf die Wortebene – erneut verwandt. Skandalisierungen wie diese waren in der frühen DDR gängige Verfahren. Statt progressive Gesetzgebung zur Öffnung der Gesellschaft zu betreiben, nutzte man bestehende Ressentiments und Restriktionen des Rechts. Die Medien bedienten bewährte Feindbilder, um die ostdeutsche Gesellschaft von der des Westens abzugrenzen; Prostitution, Kriminalität, Drogenmissbrauch, Pädophilie, Spionage, nationalsozialistische Gesinnung und eben auch Homosexualität wurden variantenreich miteinander verbunden und vor allem im „Westen“ verortet
Die DDR war praktisch ein Land ohne öffentliche Orte für Homosexuelle. Das Klima war geprägt von medialer Verunglimpfung, staatlicher Überwachung und polizeilicher Verfolgung, ähnlich der Situation in der UdSSR.
Ab Ende der 1960er Jahre nahm sich die Wissenschaft des Themas Homosexualität an, allerdings mit eindeutigem Ziel. So glaubte der Endokrinologe Günter Dörner beweisen zu können, dass Homosexualität im Kindesalter mit der Verabreichung von Hormonen verhindert werden könne. Diese Forschungen fanden ein positives Presseecho.
Rechtlich änderte sich die Lage 1968 mit dem neuen DDR-Strafgesetzbuch, in dem der Paragraf 175 durch den Paragrafen 151 ersetzt wurde. Fortan war Homosexualität zwischen Erwachsenen nicht mehr strafbar.
Quelle: https://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/265466/schwule-und-lesben-in-der-ddr
Am 28. Juni 1969 kämpften Schwule, Lesben und trans Menschen vor dem «Stonewall Inn» in New York für mehr Rechte. Ein Veteran erinnert sich.
80 Jahre alt ist der Mann, er wurde zu einer Zeit erwachsen, als solche Offenheit noch undenkbar war. Als homosexuelle Menschen wie er sich verstecken mussten, vor dem Staat, vor der Polizei, vor den Medien, oft auch vor den eigenen Familien und Freunden.
Tree erinnert sich nur zu gut an damals, speziell natürlich an diese eine Nacht, die ihn sein ganzes Leben begleiten sollte. In wenigen Tagen wird sich diese Nacht, die den Anfang der Stonewall-Unruhen markierte, zum 50. Mal jähren.
Quelle: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/wochenende-gesellschaft/50-jahre-stonewall-proteste-als-die-bar-zum-schlachtfeld-wurde
Starke Diskriminierung von Schwulen und Lesben
„Schwul zu sein galt als so bizarr, etwas wie Nekrophilie oder als wenn man Heroin an Kinder geben wollte. So extrem war das Bild von Homosexuellen“, erinnert sich Schwulenaktivist David Carter.
Christopher Street Day
Schrill, groß, laut und bunt – das verbinden wohl die meisten heute mit dem Christopher Street Day (CSD). Im Sommer strömen weltweit Schwule und Lesben auf die Straßen der großen Städte, um sich mit Stolz zu ihrer Homosexualität zu bekennen. Doch am Anfang seiner Geschichte war der Christopher Street Day alles andere als eine schillernde Party.
Heute nehmen Beamtinnen und Beamte der verschiedenen Polizeiorganisationen in Uniform an
den CSD-Paraden in Deutschland, in verschiedenen europäischen Ländern und
us-amerikanischen Bundesstaaten teil.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stonewall
NYpost.com
https://www.outsmartmagazine.com/2019/06/book-review-the-stonewall-riots/
walksofnewyork.com
globalnews.com
back2stonewall.com
Polari Magazine
teenvogue.com
Fotos: VelsPolBW - privat
CSD Köln, Hamburg, Stuttgart